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Zwei Männer bei Unfall auf der B6n schwer verletzt

Der Ford Fiesta wurde bei dem Unfall komplett zerstört, die beiden Insassen schwer verletzt. (FOTO: MARION POCKLITZ)
Der Ford Fiesta wurde bei dem Unfall komplett zerstört, die beiden Insassen schwer verletzt. (FOTO: MARION POCKLITZ)
02.10.2010 17:11 Uhr/ VON KERSTIN BEIER
Es muss ein Wink des Schicksals gewesen sein, dass ausgerechnet vier ausgebildete Rettungsassistenten am Sonnabend zu den ersten gehörten, die zufällig am Ort des Geschehens waren.

QUEDLINBURG/MZ. 

Als der Fahrer eines Ford Fiesta gegen 8.10 Uhr auf der B6n kurz vor der Abfahrt Ost die Kontrolle über das Auto verlor, sich überschlug und völlig zerstört auf dem Dach liegen blieb, da waren A. Tiebe und drei seiner Kollegen auf dem Weg nach Hermsdorf zu einer Weiterbildung. "Rettung nach Verkehrsunfällen", so das Thema der Veranstaltung. Das Quartett, das im Auto auf der Gegenspur unterwegs war, sah von weitem Qualm auf der Gegenfahrbahn aufsteigen. Der Quedlinburger A. Tiebe dachte zunächst an eine Panne, doch Sekunden später war klar, dass es sich um einen Unfall handeln musste. Einige Fahrzeuge hatten schon angehalten, und auch die vier Männer stellten ihr Auto auf dem Standstreifen ab, kletterten über die Leitplanke und eilten zum Unglücksort. "Das Auto brannte, uns war sofort klar, dass die beiden Männer im Fahrzeug schwer verletzt sind, besonders einer hatte schwere Kopfverletzungen", so A. Tiebe, der Mitglied der Quedlinburger Feuerwehr ist und bei der Berufsfeuerwehr in Wolfsburg seine Brötchen verdient. Aus dem Tank lief das Benzin im Schwall. Nachdem die Männer einen Notruf abgesetzt hatten und die Flammen per Feuerlöscher erstickt waren, entschieden sie sich, nicht erst auf die Rettungskräfte zu warten, sondern die Männer sofort mit einer so genannten Crash-Rettung zu bergen. "Im Auto wäre eine Versorgung besonders des Mannes mit den Kopfverletzungen, der erkennbare Atemprobleme hatte, schwierig bis unmöglich gewesen", so A. Tiebe.

Die Rettungsfahrzeuge waren schnell zur Stelle, einer der beiden Männer, die 29 und 31 Jahre alt sind, ist per Hubschrauber in eine Magdeburger Klinik geflogen worden, der andere wurde ins Quedlinburger Klinikum gebracht. Neben Rettungs- und Notarztwagen waren auch die Feuerwehren aus Quedlinburg, Ditfurt und Hoym im Einsatz. Während der Bergungsarbeiten musste die Bundesstraße in Richtung Wernigerode bis 10.55 Uhr voll gesperrt werden.

Die vier Rettungsassistenten setzten ihre Fahrt nach Hermsdorf fort. "Natürlich haben wir uns im Auto noch Gedanken darüber gemacht, welche Zufälle das Leben bereithält, aber wir werden ja sehr oft mit solchen Dingen konfrontiert und müssen damit umgehen", erklärt Tiebe. Trotzdem werde dieser Unfall wohl länger im Gedächtnis bleiben, "weil wir als Privatperson und ohne Vorbereitung und Ausrüstung sozusagen kalt erwischt wurden. Das war schon ziemlich herausfordernd".

Über die Ursachen, die zu dem Unfall geführt haben, konnte die Polizei noch nichts sagen.