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Verkehrsunfall B6 QLB --> Hoym

42-Jährige rast auf der B 6n unter einen Sattelschlepper

 
29.06.2011/ 18:06 Uhr / VON PETRA KORN
Bei einem schweren Verkehrsunfall, der sich gestern Morgen gegen 9.50 Uhr auf der B 6n zwischen Aschersleben und Quedlinburg ereignet hat, ist eine 42-jährige Frau ums Leben gekommen. Sie war mit einem Pkw Mercedes unter einen Sattelzug gefahren. Für die Bergungsarbeiten blieb die Straße über mehrere Stunden voll gesperrt.

ASCHERSLEBEN/MZ. 

Bei einem schweren Verkehrsunfall, der sich gestern Morgen gegen 9.50 Uhr auf der B 6n zwischen Aschersleben und Quedlinburg ereignet hat, ist eine 42-jährige Frau ums Leben gekommen. Sie war mit einem Pkw Mercedes unter einen Sattelzug gefahren. Für die Bergungsarbeiten blieb die Straße über mehrere Stunden voll gesperrt.

Pkw unter Auflieger verkeilt

Den Rettungs- und Einsatzkräften bot sich an der Unfallstelle ein schreckliches Bild: Der schwarze Pkw war zu zwei Dritteln unter dem Auflieger des Sattelzuges aus dem Salzlandkreis verschwunden. Wie viele Personen sich im zertrümmerten Teil des Fahrgastraumes befanden, war am Vormittag zunächst noch völlig unklar. Die Einsatzkräfte gingen von einem Pkw-Insassen aus.

Um das unter dem Auflieger verkeilte Auto herausziehen zu können, musste das Zugfahrzeug abgehängt werden, erklärte Einsatzleiter Niko Przybille von der Freiwilligen Feuerwehr Hoym, die gemeinsam mit der Ditfurter Wehr die Ber-

gungsarbeiten übernahm. Durch dieses Abkoppeln bewegte sich das Heck des Aufliegers nach oben. So konnte das Auto mittels einer Seilwinde unter dem Anhänger hervorgezogen werden. Dabei bestätigte sich die Vermutung der Einsatzkräfte, dass sich eine Person in dem Pkw befand. "Um die Frau zu bergen, musste das Fahrzeug komplett auseinander geschnitten werden", sagte Przybille.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei war die Frau mit dem Auto mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, erklärte Steffen Brockel vom Autobahnrevier Börde. Sie sei auf der linken Spur gefahren und habe mehrere Fahrzeuge mit sehr hoher Geschwindigkeit überholt. Aus bislang ungeklärter Ursache sei sie dann mit ihrem Auto wieder auf den rechten Fahrstreifen und in einen dort fahrenden Lkw hineingefahren. Durch die Wucht des Auffahrens verkeilte sich der Pkw unter dem Hänger. Er wurde mitgeschleppt, bis der Sattelzug zum Stehen kam. Der Lkw-Fahrer, so Brockel, blieb bei dem Unfall körperlich zwar unverletzt, erlitt aber einen Schock.

Diesen Ermittlungsstand zum Unfall bestätigte Johannes Stoye, Pressesprecher beim Autobahnrevier Börde, am Nachmittag. Die aus dem Bereich Erfurt stammende Frau, die zuletzt in Goslar wohnte, war vermutlich in Richtung Erfurt unterwegs. Laut Gutachter fuhr sie dabei mit einer Geschwindigkeit von rund 180 Stundenkilometern, auch Zeugen sprachen von 180 bis 200 Stundenkilometern, so der Polizeioberkommissar. Warum sie wieder nach rechts einscherte, war auch am Nachmittag noch unklar.

Lkw-Bergung langwierig

Gegen 14.20 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehren beendet, die Bergungsarbeiten abgeschlossen. Am Nachmittag wurden dann die im Stau stehenden Lkw an der Unfallstelle vorbei geleitet.

Die Straße musste aber für die Bergung des Sattelaufliegers weiter voll gesperrt bleiben, dessen hintere Achse und Bremssystem bei dem Unfall zerstört wurden. Erst gegen 16.30 Uhr wurde die Bundesstraße wieder frei gegeben.