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Zwölfjähriger stirbt bei schwerem Verkehrsunfall

Von SUSANNE THON


Ein VW-Transporter aus dem Altkreis Quedlinburg mit vier Kindern verunglückte am späten Sonntagnachmittag zwischen Hoym und Nachterstedt.


HOYM/MZ. Die Kreuzung auf der L 75 zwischen Hoym und Nachterstedt gleicht einem Trümmerfeld. Autoteile liegen auf der gesamten Fahrbahn verstreut, ein einzelner Reifen weit draußen auf dem Feld. Die zwei Fahrzeuge - ein VW-Bus aus dem Altkreis Quedlinburg und ein Renault Laguna mit Ascherslebener Kennzeichen - sind völlig zerstört. Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehren aus Hoym und des Rettungsdienstes versuchen Ordnung ins Chaos zu bringen, während der Rettungshubschrauber zur Landung ansetzt und die Zaungäste gaffen. Besonders tragisch: Bei dem schweren Unfall am späten Sonntagnachmittag an der Einmündung zur B 6n wird ein zwölfjähriger Junge getötet. Fünf weitere Personen kamen zum Teil schwer verletzt ins Krankenhaus. 

Gegen 17.15 Uhr fuhr der Kleinbus an der Ausfahrt Hoym von der B 6n ab. Beim Auffahren auf die Landstraße nahm die 53-jährige Fahrzeugführerin einem aus Richtung Hoym kommendem Pkw die Vorfahrt. Mit voller Wucht rammte der Renault Laguna, an dessen Steuer ein 40-jähriger Mann saß, den mit fünf Personen - darunter vier Kinder aus einer Einrichtung für sozial benachteiligte Familien - besetzten Bus seitlich. Für den zwölfjährigen Jungen kam jede Hilfe zu spät. Es verstarb noch an der Unfallstelle, wie Polizeioberkommissar Thomas Engel mitteilte. Ein weiteres Kind musste von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hoym aus dem Autowrack befreit werden. Schwer verletzt wurde es mit dem Rettungshubschrauber nach Halle geflogen. Die beiden anderen Kinder kamen mit leichten Verletzungen davon. Die Rettungskräfte brachten sie wie auch die beiden Fahrzeugführer in die umliegenden Kliniken. "Von den Folgen wird die Fahrerin des Unfallwagens deshalb wohl auch noch nichts wissen", meinte Engel Sonntagabend.

Derweil gingen die Ermittlungen am Unfallort weiter: Um die genaue Unfallursache zu rekonstruieren und die Vermeidbarkeit des Unfalls zu prüfen habe man unmittelbar nach dem Unfall die Sachverständigen der Unfallforschung Lindow aus Magdeburg hinzugezogen. Stunden nach dem Unfall rückte auch die Feuerwehr ein zweites Mal mit der Drehleiter aus, damit die Unfallstelle von oben fotografiert werden konnte. Die beiden Unfallfahrzeuge wurden zudem für weitere Untersuchungen sichergestellt. Durchaus denkbar sei, dass der am Unfall beteiligte Pkw mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit unterwegs war - erlaubt sind in diesem Bereich 70 Kilometer pro Stunde. Dafür spreche auch, dass der Renault erst meterweit hinter der Kreuzung, auf der es zum Zusammenprall kam, stehen blieb.

Im Nachgang haben wir von dem schweren Schicksalsschlag von einem Jungen erfahren und wir wünschen ihm für den weiteren Lebensweg viel Kraft bei der Bewältigung der bevorstehenden aufgaben.