Die Blaulicht-Topliste 100

Jugendfeuerwehr

Zurzeit zählt die Jugendfeuerwehr Hoym 12 Kinder im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Davon sind 6 Mädchen und 6 Jungs, die regelmäßig am Dienst teilnehmen. Die AG Junge Brandschutzhelfer dagegen hat eine stattliche Mitgliederzahl von 13 Kindern zwischen 6 und 10 Jahren. Davon sind 6 Mädchen und  7 Jungs, die regelmäßig am Dienst teilnehmen.

 

Alle Kinder und Jugendlichen gehen den feuerwehrtechnischen Dienst mit Freude an und sind gerne bei praktischer und theoretischer Ausbildung dabei. Neben dem technischen Dienst steht aber auch der  Spaß im Vordergrund, neben der Ausbildung stehen auch Selkewanderungen, Pfingst- und Sommerzeltlager, Weihnachtsfeier und Spielnachmittage auf dem Programm.

 

Wenn auch Du interesse an der Arbeit der Jugendfeuerwehr hast, dann komm Freitags um 16:00 Uhr einfach vorbei. 

Neue Feldbetten für ein entspanntes Lagerleben.

 

 

Die Jugendfeuerwehr Hoym startet zum diesjährigen Sommerzeltlager mit 10 nagelneuen Feldbetten. Die Anschaffung hatte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hoym e.V. ermöglicht.

 

Hoym/ So ein Feldbett hält auch nicht ewig, wenn man zweimal im Jahr so ein Zeltlager der Jugend- und der Kinderfeuerwehr durchführt. Diese Erfahrung machte der Hoymer Jugendfeuerwehrwart Felix Berthold in diesem Jahr. Das Problem schilderte er dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hoym e.V., der Vorstand überlegt nicht lang und spendete spontan 500 Euro.

 

"Wir freuen uns über jede finanzielle Hilfe", so Berthold

 

Pünktlich kurz vor dem Sommerzeltlager gab es dann die offizielle Übergabe. Der Förderverein spendet sehr viel für gemeinnützige Dinge innerhalb der Feuerwehr, erklärte der Vorsitzende Frank Opitz. Die Sorgen der Jugendfeuerwehr nach neuen Feldbetten könne er gut verstehen, fügte er an. Deswegen habe es nicht viel zu überlegen gegeben. Die 10 neuen Feldbetten habe er vor Wochen schon gekauft.

 

"Beim Zusammenbau merkt man schon die Qualität", zeigte der Jugendwart. Die alten Feldbetten seien total verschlissen und mussten ersetzt werden. Die Feldbetten seien besser als eine Luftmatratze und könnten daneben auch für einen Ernstfall, wie einer Evakuierung eingesetzt werden, meint der Jugendwart. 27 Kinder und Jugendliche sind aktuell Mitglied in der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Das Interesse an der Arbeit der freiwilligen Feuerwehr sei gut, schätzt der Jugendfeuerwehrwart ein. Jeden Freitag gibt es für die Jugendfeuerwehr um 16.00 Uhr einen einstündigen Dienst. Hier lernen die Kinder bereits ab sechs Jahren, welche Aufgaben eine freiwillige Feuerwehr hat und wie sie diese mit den zur Verfügung stehenden Mitteln löst.

 

Am meisten mache den Mädchen und Jungen aber das Zusammensein Spaß. Die gemeinsamen Veranstaltungen seien die Höhepunkte im Jahr, die die jungen Mitglieder an die Einrichtung binden. Ab Montag, den 05. August geht es mit den Kindern und Jugendlichen zum Sommerzeltlager auf dem Gelände der Feuerwehr Hoym. Sechs Tage werden sie dort verbringen und verschiedene Aktivitäten durchleben.

 

Die unternehmungslustige Truppe organisiert aber noch im Frühjahr ein zweites Zeltlager. Dazu hat die Jugendwehr sogar schon zwei eigene Mannschaftszelte mit Hilfe der Salzlandsparkasse beschaffen können.

Brandheißes Lagerleben in Hoym

Die Mädchen und Jungen von der Jugendfeuerwehr Hoym zeigen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt haben.   (BILD: Frank Gehrmann)
Die Mädchen und Jungen von der Jugendfeuerwehr Hoym zeigen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt haben. (BILD: Frank Gehrmann)

Gleich zu fünf Einsätzen musste der Hoymer Feuerwehrnachwuchs an dem im Camp eingebetteten Tag der Berufsfeuerwehr ausrücken. Dabei mussten die jungen Kameraden das Gelernte in die Praxis umsetzen.

 

Von Susanne Thon

Hoym/MZ. Gasexplosion, Wohnhausbrand... Sommerzeltlager sieht anders aus? Nicht in Hoym. Nicht bei der Jugendfeuerwehr. Nicht am Tag der Berufsfeuerwehr. Die Jungen und Mädchen sind gerade fertig mit essen. Dass es mit dem Verdauungspäuschen nichts wird, ahnen sie schon, als sich MZ-Fotograf Frank Gehrmann zu ihnen setzt. Muss ja einen Grund haben, dass er genau jetzt - Freitagmittag - aufkreuzt. Sie schöpfen sofort Verdacht: Zwischen dem Mann von der Presse und Jugendwart Felix Berthold muss es eine geheime Absprache gegeben haben. Und die Leitstelle weiß bestimmt auch schon Bescheid. „Wir sind zwar blond, aber nicht blöd“, trumpft die kleine Jugendfeuerwehrfrau auf, die Gehrmann gegenüber sitzt und soeben noch von den Nudeln und der Sauce geschwärmt hat, die Felix, Max und Antonia gekocht haben. Und prompt geht der Pieper los. Ein „Wohnhaus“ brennt.

 

Gelerntes umsetzen

Alle springen auf. Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Andree, der zum Gucken vorbeigekommen ist, fährt noch schnell sein Auto aus der Einflugschneise, dann biegt auch schon das Löschfahrzeug mit den Kindern an Bord um die Ecke. Einsatzort: Mal wieder der Bauhof. Hier brannte es zu Übungszwecken schon im vergangenen Jahr. Die Flammen schlagen aus dem Dach und den Fenstern des zum Abbrennen gesponserten Häuschens. Die jungen Einsatzkräfte - Gruppenführer ist Tobi - müssen abspulen, was sie gelernt haben. Wie schon am Morgen: Bereits halb sechs - noch „vor dem Aufstehen“ - ging es zum ersten Einsatz. Auf der hauseigenen Übungsstrecke wurde ein Kellereinsturz nach einer Gasexplosion simuliert. Eine verschüttete Person - eine Übungspuppe - musste befreit werden. Dann galt es, sich um die Hortkinder zu kümmern. Sie statten der Feuerwehr jedes Jahr einen Besuch ab und informierten sich auch diesmal wieder über die Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge, darüber, wie eine Gruppe im Löscheinsatz aufgebaut wird, und erleben die Übung nun live mit. Das Feuer ist inzwischen gelöscht.

Und es geht an die Auswertung. Zuerst das Positive: „Das oberste Ziel ist geschafft, das Feuer aus“, sagt Hoyms Ortswehrleiter Andreas Herrmann. Jetzt die Kritik: „Das Antreten hinter dem Fahrzeug hat definitiv gefehlt“, und damit auch eine gewisse Organisation. „Nehmt euch die Minute, teilt euch ein“, rät er, „wir predigen das nicht umsonst. Es bringt keinem was, wenn ihr überstürzt handelt. Ihr habt das Chaos gesehen. Wenn ihr eure Ordnung gefunden hat, dann läuft’s wie ein Länderspiel.“ „Wir haben viele Neulinge“, erklären Felix Berthold und sein Stellvertreter Richard Maaß. Die Kinder sind erst kurz vor den Ferien zur Jugendfeuerwehr gestoßen und waren zuvor in der Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“. „Dafür habt ihr’s wirklich gut gemacht“, richtet Berthold das Wort an seine Schützlinge. „Von mir gibt’s einen Daumen nach oben - und das Antreten, das üben wir.“


Organisatoren werden Brandstifter
Was seine Kids nicht wissen ist, wie bald das doch schon wieder sein wird. Denn das Holzhäuschen wird am Nachmittag ein weiteres Mal angesteckt. Und weil in Hoym aller guten Dinge fünf sind, stehen auch noch ein „Strohballenbrand“ auf dem Gelände der Agrargenossenschaft auf dem Plan sowie eine Personenrettung nach Einsturz einer Hauswand. Volles Programm bedeutet das nicht nur für den Feuerwehrnachwuchs, sondern auch für Chris Lietzau und Chris Gebauer, die die Einsätze „arrangieren“ und „heute ausnahmsweise mal Brandstifter sind“, schmunzelt Berthold, dankbar ob ihrer Hilfe, „denn es wäre blöd - und auffällig, wenn wir andauernd weg müssten.“ Der Tag der Berufsfeuerwehr ist der krönende Abschluss einer aufregenden Woche, die auch dazu diente, die Kameradschaft zu pflegen und sich gegenseitig unterstützen und motivieren zu lernen. „Das gehört dazu, das muss man schließlich auch im Einsatz rüberbringen.“